Steigern Sie die Leistungsfähigkeit Ihrer Schüler, indem Sie neue Denkmuster im Unterricht anwenden.
Das weltweite Bildungswesen wurde im vergangenen Jahr durch den Ausbruch des COVID-19-Virus vor enorme Herausforderungen gestellt: Die Umstellung auf Online-Unterricht, die Anpassung der Lehrmethoden an die neuen Rahmenbedingungen, die Gewährleistung bzw. Aufrechterhaltung des Zugangs zu Bildung für marginalisierte Gruppen, um nur einige zu nennen. Wir haben die Auswirkungen dieser Zustände in unserer Arbeit in Kambodscha und auch in unseren Büros in Deutschland und Australien selbst gespürt. Lehrer und Trainer waren plötzlich damit konfrontiert, die Schüler mit neuen Methoden in den Lernprozess zu involvieren.
Aus unserer Erfahrung heraus möchten wir vorstellen, was Sie machen können, um Ihre Schüler sowohl on- als auch offline zu fördern.
Schülerzentriertes Denken fördern
Jeder Mensch bringt seinen eigenen sozialen und kulturellen Hintergrund mit den Pädagogen in einem Lernprozess berücksichtigen müssen. Die alten Systeme wie Auswendiglernen, immer nur zuhören und Notizen machen funktionieren nicht mehr. Nun, das tun sie, aber nur für einen kleinen Prozentsatz der Studenten. Andere lernen lieber durch Experimentieren oder sind ein visueller Lerntyp. Bei einem schülerzentrierten Unterrichtsstil fängt die Veränderung beim Lehrer an. Wichtig ist dabei, das VARK-Modell zu kennen und es aktiv in der Unterrichtsvorbereitung einzusetzen. VARK steht für vier verschiedene Lernstile - visuell, auditiv, lesend/schreibend und kinästhetisch - die von Neil D. Fleming und Coleen in einer Studie 1992 ermittelt wurden.
In unserem Workshop "Humanitarian Power Hour" in Deutschland stehen bei uns die Kursteilnehmer im Fokus. Die Schüler bedienen sich ihres individuellen Bezugsrahmens, um weltweite Themen wie moderne Sklaverei, Menschenhandel und Kinderausbeutung zu diskutieren. Unter Anleitung eines erfahrenen humanitären Mitarbeiters und eines Lehrers schaffen wir den Raum für jeden Schüler, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ein Bewusstsein für das Problem zu entwickeln, selbst aktiv zu werden und das Problem lokal zu bekämpfen. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem bloßen Vermitteln eines Themas und dem Erschaffen einer echten Reaktion. Lehrer, die eine Reaktion bei ihren Schülern erwecken können, schaffen es auch, ihre Leistungsfähigkeit und Neugier zu undenklichen Höhen zu bringen. Fragen Sie die Schüler nach ihrem Input, setzen Sie interaktive Methoden ein und vergessen Sie nicht die Lerntypen, wenn Sie Ihren Unterricht vorbereiten.
Dem Zeitgeist der Schüler entgegenkommen.
Gruppenleiter, Trainer und Lehrer setzen gerne interaktive Methoden ein, denn seien wir Mal ehrlich, es macht Spaß. Doch es kann auch nach hinten losgehen und die Schüler reagieren nicht auf Ihren Input. Um so etwas zu umgehen, finden Sie heraus, was die Schüler wirklich interessiert. Was sind ihre Hobbys? Wer sind ihre Idole? Welche Musik hören sie? Was bewegt sie in ihrem Leben? Nutzen Sie dieses Wissen in Ihrem Unterricht. Vielleicht schaut sich die ganze Klasse TED-Talks an und kriegt nicht genug davon. Finden Sie einen TED-Talk passend zum Stundenthema und zeigen Sie diesen in der Klasse. Mit zuvor vorbereiteten Fragen müssen Sie nur einen kleinen Input geben, um die aufgeregten und intensiven Diskussionen in Gang zu setzen. Diese Methode wird auch in der Erwachsenenbildung erfolgreich eingesetzt und ist eignet sich perfekt für den Fremdsprachenunterricht.
Neue Technologien zum Freund erklären
Viele Bildungsinstitutionen haben die neuen Technologien effektiv in ihr Lehrprogramm integriert, doch viele hängen immer noch hinterher. Der aktuelle COVID-19-Ausbruch hat gezeigt, dass die Zukunft sich schneller als wir dachten, online verlagert. Viele NGOs, Behörden, Schulen, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen mussten ihren gesamten Betrieb von offline auf online umstellen. Die Ergebnisse waren beeindruckend, vor allem in dem Bildungsbereich haben die Lehrer eine enorme Leistung bei dieser Umstellung geleistet. Von einem Tag auf den anderen den gesamten Unterrichtsprozess online zu stellen, ist nichts für schwache Nerven – wir wissen, wovon wir reden. Wir haben unser HATW ITTSR-Lehrerausbildungsprogramm auf online umgestellt und bis zum heutigen Tag begegnen wir technischen Hürden. Gott sei Dank kann man diese mit neuen technischen und digitalen Lösungen schnell in den Griff bekommen. Da es also keine besseren Alternativen als Online-Unterricht gibt, warum sollte man dagegen ankämpfen? Freunden Sie sich mit den neuen Technologien an und nutzen Sie deren volles Potenzial. Die Zeit, die Sie in das Erlernen der neuen Fähigkeiten investieren, ist eine Investition in Ihre Zukunft. Sollten Sie sich jedoch überfordert fühlen, informieren Sie sich über Ihre lokalen Unterstützungsangebote. Die Hilfe kann näher sein, als Sie denken.
Ende
Wir wissen, wie viel Arbeit in der Vorbereitung einer Unterrichtsstunde liegt, aber es lohnt sich, denn schließlich ist der Preis dafür die Motivation und Beteiligung Ihrer Schüler. Das erste Mal, wenn Sie die von uns vorgestellten Ansätze ausprobieren werden, mag komisch und unangenehm sein. Geben Sie nicht auf! Sobald Sie aus Ihrer Komfortzone rauskommen und anfangen, die Tipps umzusetzen, wird es Ihnen viel leichter fallen, schülerzentrierten und involvierenden Unterricht on- und offline zu gestalten.
Wenn Sie an unserem kostenlosen HPH-Workshop in Ihrer Schule interessiert sind, Fragen oder Anmerkungen haben, melden Sie sich bei uns. (info@hatw.online).
Comments